1. Workshop „Aquarienpflanzen“
3. März 2019
Am 3. März 2019 fand in Warendorf/Müssingen der 1. Workshop „Aquarienpflanzen“ der Wasserpflanzenfreunde statt.
In Kooperation mit dem ortsansässigen Aquarienverein „Zierfischfreunde Warendorf e. V.“ hatten die Wasserpflanzenfreunde zu einem geselligen Nachmittag eingeladen. Die meisten der 14 Aquarianer, die dieser Einladung gefolgt waren, kamen aus Warendorf, Sassenberg, Münster und Oelde. Einige Teilnehmer reisten aber auch aus dem Sauerland, dem Raum Köln-Bonn und der Region Hannover an.
Veranstaltungsort war das Haus des 1. Vorsitzende der Zierfischfreunde Warendorf e. V., Cord Hildebrand. Dadurch ergab sich die Möglichkeit in der Aquarienanlage im Keller viele Aquarienpflanzen und natürlich auch Fische und andere Aquarienbewohner live und in Farbe zu sehen. Der Workshop war der erste seiner Art für die Wasserpflanzenfreunde, die bis dahin nur gemeinsame Exkursionen durchgeführt hatten. Umso erfreulicher war die große Resonanz.
Bei dem Workshop drehte sich alles rund um die biologische Funktion von lebenden Pflanzen im Aquarium. Aquarienpflanzen sind Bestandteil der Nährstoffkreisläufe im Aquarium und spielen eine wesentliche Rolle beim Um- und Abbau von organischen Verbindungen. Allgemein bekannt ist, dass sie Sauerstoff produzieren und die Konzentration von Kohlendioxid im Wasser senken. Sie nehmen außerdem Ammonium, Nitrit, Nitrat und Phosphat auf und verhindern so das Risiko von Vergiftungen bei den Aquarienbewohnern und wirken übermäßigem Algenwachstum entgegen. Außerdem versorgen sie das Substrat mit Sauerstoff und beugen so der Bildung von Faulgasen vor. Aquarienpflanzen senken auch die Zahl von schädlichen Bakterien und Pilzen im Wasser.
Voraussetzung für diese positiven Effekte ist, dass die Pflanzen gesund wachsen. Nährstoffmängel, ungünstige Temperaturen, unpassende pH-Werte und eine zu geringe Belichtung hemmen das Pflanzenwachstum und stören so das biologische Gleichgewicht im Aquarium. Kernthema dieses 1. Workshops war darum die Identifikation von Nährstoffmängeln an Aquarienpflanzen und ihre Beurteilung im Zusammenhang mit Wasserwerten und Algenwachstum. Alle Teilnehmer bekamen ein Handout mit einer Zusammenfassung der Themen. Dieses Dokument ist hier als pdf verfügbar.
Mit Hilfe einer Powerpoint-Präsentation führte Maike
Wilstermann-Hildebrand durch den theoretischen Teil des Workshops. An Hand von
Grafiken und Bilder von verschiedenen Pflanzenarten wurden die charakteritischen
Kennzeichen verschiedener Nährstoffmängel veranschaulicht. Die Teilnehmer
brachten ihre Beobachtungen ein und die verschiedenen Erfahrungen wurden
diskutiert.
Besonders Richt- und Grenzwerte sind im Zusammenhang mit der ausgewogenen Düngung
von Interesse. Leider fehlen aber bei verschiedenen Nährstoffen ausreichende
Erfahrungswerte, um eindeutige Aussagen treffen zu können. Auch zeigt sich in
der Praxis immer wieder, dass verschiedene Pflanzenarten unterschiedlich
anfällig für Nährstoffmängel sind und auch nicht alle gleich schnell auf eine
Überdosierung reagieren. Zusätzlich spielen auch das Angebot an Licht und
Kohledioxid und der pH-Wert eine Rolle.
Im Anschluss an diese einführende Präsentation wurden die Gespräche zur Aquarienanlage im Keller verlagert. Dort wurde unter anderem mit Hilfe eines Lux-Meters die Lichtstärke über und unter den Abdeckscheiben bestimmt. Bei etwa 3000 bis 4000 Lux unter den LED-Röhren und T5-Lampen und 2500 bis 3000 Lux an der Wasseroberfläche wachsen in den Aquarien unter anderem Hornkraut, Wasserpest, Vallisnerien, Schmalblättgigem Wasserfreund, Hakenlilien, Wasserähren, Perlkraut, Zwergwasserkelch, Möhlmanns Wasserkelch, Pontederiablättriger Wasserkelch, Balansa-Wasserkelch, Sagittarien, diverse Echinodorus-Sorten, Rotes Papageienblatt, Rundblättrige Rotala, Glühlotus, Kognakpflanzen und viele mehr.
Hier gab es auch die Möglichkeit mitgebrachte Wasserproben zu testen. Dabei zeigte sich, das deutlich weniger Nitrat, aber mehr Phosphat im Wasser war, als erwartet. Gelegentliche Wassertests geben innerhalb von Minuten Aufschluß darüber, welche Nährstoffe tatsächlich fehlen und vermeiden Irrtümer, die zu falscher Düngung und dann womöglich zu Algenplagen führen. Tropftests sind bei korrekter Anwendung weniger störanfällig als Teststreifen. Ein Stäbchentest gibt aber schnell Aufschluss darüber, welche Wasserwerte nicht im Grünen Bereich sind.
Während des Treffens fanden auch einige mitgebrachte Aquarienpflanzen neue Besitzer. Darunter waren Schwimmpflanzen wie Salvinia und Froschbiß, sowie Ableger der Lebendgebärenden Wasserähre und Ottelien.
Die Workshop-Teilnehmer ließen den Abend bei einem gemeinsamen Abendessen mit Gesprächen in lockerer Atmosphäre ausklingen.