Exkursion zur Gärtnerei Rehberg in Ahlen und an die Lippe bei Hamm
9. Juli 2017
Die Exkursion im Juli 2017 führte uns nach Ahlen und Hamm.
Um 10 Uhr versammelten sich 12 Wasserpflanzenfreunde in Ahlen bei der Teichpflanzengärtnerei Rehberg. Dort wurden wir von den Inhabern Britta und Thomas Rehberg begrüsst. Zur Einführung erfuhren wir einiges über die Geschichte der Gärtnerei, dann bekamen wir eine Führung über das weitläufige Gelände. An verschiedenen Teichen waren Wasser- und Sumpfpflanzen zu sehen.
Bereits am ersten Teich gab es eine schöne botanische Besonderheit zu bewundern. Eine Orchidee stand im Uferbereich noch in Blüte.
An einem exemplarischen angelegten Schwimmteich zeigte uns Herr Rehberg worauf es bei der Planung einer solchen Anlage ankommt. Der Uferbereich dient als Filter für den pflanzenfreien Schwimmbereich. Die Bepflanzung war in diesem Fall mit Schilf, Mädesüß, Froschlöffel, Gauklerblumen, Blutweiderich, Fieberklee und anderen Sumpflanzen abwechslungsreich gestaltet. Vor dem Rückfluss des Wassers in den Schwimmbereich, war der Wasserteil etwas tiefer und bot Platz für Seerosen, Tausendblatt, Wasserschlauch, Seekannen und andere Wasserpflanzen. Durch die naturnahe Gestaltung finden auch Tiere in einer solchen Anlage ihren Lebensraum.
Bei dem Rundgang über das Gelände gab es viele interessante Pflanzen zu sehen. Neben verschiedenen Seerosen, blühten auch Hechtkraut (Pontederia cordata), Gauklerblumen (Mimulus luteus), Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis palustris), Zungen-Hahnenfuß (Ranunculus lingua) und die Südafrikanische Wasserähre Aponogeton distachyos. Außer den Wasser- und Sumpfpflanzen stehen sehr viele zum Teil ungewöhnliche Bäume und Sträucher auf dem Gelände. Der Gewöhnliche Trompetenbaum (Catalpa bignonioides) stand in voller Blüte. Eine weitere Besonderheit war der Echte Gewürzstrauch (Calycanthus floridus). Seine Blüten – aber auch die Blätter und die Rinde – riechen nach Erdbeer und Nelken.
Zwischen den vielen verschiedenen Pflanzen war auch zahlreiche Tiere zu sehen. Darunter waren Schmetterlinge wie das Landkärtchen (Araschnia levana), Grashüpfer, Frösche und diverse Schwebfliegen. Sogar die bei uns recht seltene Hornissen-Schwebfliege (Volucella zonaria) konnten wir beobachten. Diese Schwebfliege legt ihre Eier in Hornissennestern ab, wo die Larven dann von Detritus leben. Die erwachsenen Tiere sind sehr groß und ahmen in der Färbung Hornissen nach. Sie sind harmlos und ernähren sich von Nektar.
Zum Abschluss stöberten wir durch die Verkaufsanlage und einige Pflanzen bekamen ein neues zu Hause.
Weil Exkusionen hungrig machen, fuhren wir von der Gärtnerei nach Hamm, um dort am Ufer der Lippe im Restaurant „King´s Bootshaus“ zu essen. Ein tolles chinesisch – mongolisches Buffet gab uns die Energie für eine kleine Exkusion entlang der Lippe.
Gesehen haben wir dort unter anderem Teichrosen (Mummeln), Dost, Hornkraut und Algen. An einer flachen, steinigen Stelle unter einer Brücke waren reichlich Schalen von Körbchenmuscheln zu sehen. Am Ufer flogen einige Schmetterlinge und verschiedene Libellen (Plattbauch, Azurjungfer und Gebänderte Prachtlibelle). An den Stellen mit den Algenmatten, an denen die Libellen ihre Eier legten wimmelte es von kleinen Weißfischen.
Zum Schluss stießen wir an einer Brücke auf einen größeren Bestand eines schmalblättrigen Laichkrauts. Vermutlich handelte es sich dabei um das Kamm-Laichkraut Potamogeton pectinatus.
Es war eine sehr schöne, unterhaltsame und auch lehrreiche Tour.